Wie der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Donnerstag mitteilte, sollen vor allem ältere und kranke Menschen sowie Familien in den zwei Wochen nach dem orthodoxen Osterfest am Sonntag in Gruppen zum Festland gebracht werden. Für sie würden Hotels, Wohnungen und Lager vorbereitet. Damit würden die Menschen in den Lagern und die Einwohner der Inseln geschützt.
Bislang sind in den Lagern auf den Inseln keine Corona-Infektionen registriert worden. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis dieser Fall eintrete, sagte der Leiter der Zweigstelle der Hilfsorganisation Ärzte der Welt auf der Insel Lesbos, Dimitris Patestos, der Deutschen Presse-Agentur.
Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hat Athen die Gesundheitskontrollen rund um die Lager auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mit zusätzlichem Personal und Container-Isolierstationen verstärkt. Zudem dürfen Migranten die Lager nur begrenzt und mit einer Genehmigung der Polizei verlassen. Jeder neu aus der Türkei ankommende Migrant muss in geschlossenen Lagern für 14 Tage in Quarantäne.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte Athen Hunderte Migranten zum Festland bringen lassen. Zudem kommen seit Wochen kaum noch Migranten aus der Türkei auf den Inseln an. Dadurch sank die Zahl der Menschen in den Lagern auf den Inseln von rund 42.300 im März auf 38.800 Mitte April.
dpa/km