Das Heiligtum sei Romulus gewidmet gewesen, der der Legende nach um 753 vor Christus mit seinem Zwillingsbruder Remus Rom gegründet habe, erläuterten die Forscher. Der Altarraum liege dort, wo Romulus alten Texte zufolge beerdigt sein soll. Der Legende nach war er nach dem Mord an seinem Bruder Alleinherrscher Roms. Allerdings besagten alte Schriften auch, dass Romulus entweder in einem Sturm verschwand oder von Gegnern in Stücke geteilt wurde.
Der entdeckte Raum dürfte den Wissenschaftlern nach deshalb eher ein Ort sein für den späteren Romulus-Kult als ein Grab. Die Direktorin der Museumsanlage, Alfonsina Russo, sagte, der Fund werfe "ein neues Licht auf die Geschichte Roms".
Der Sarkophag ist etwa 1,40 Meter lang und soll aus dem 6. Jahrhundert vor Christus stammen. Der Raum war zuerst 1899 entdeckt worden. Er geriet aber wieder in Vergessenheit, wohl weil seine Bedeutung nicht erkannt wurde.
Archäologen hätten dann 2019 mit Grabungen begonnen und auch eine Treppe abgetragen, die dort in den 1930er Jahren gebaut wurde. Der Sage nach entstand Rom im Wettstreit zwischen den Zwillingen Romulus und Remus. Sie sind in der italienischen Hauptstadt oft als Kinder abgebildet, die von einer Wölfin genährt werden.
dpa/km