Deutschland müsse seiner historischen Verantwortung gerecht werden, sagte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der als erstes deutsches Staatsoberhaupt überhaupt in Yad Vashem eine Rede halten durfte.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warnte vor einem Wiedererstarken des Antisemitismus. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu rief die Staatengemeinschaft dazu auf, sich geschlossen dem Iran entgegenzustellen, dem "antisemitischsten Regime der Welt".
Russlands Präsident Wladimir Putin schlug ein Gipfel-Treffen der fünf ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat vor, um Hass und Antisemitismus entgegenzutreten.
Auch die Spitzen von EU-Parlament, Rat und Kommission haben 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor einem Vergessen gewarnt. "Der Holocaust war eine europäische Tragödie, ein Wendepunkt in unserer Geschichte", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Parlamentspräsident David Sassoli, Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Mit der Befreiung von Auschwitz-Birkenau sei "das schrecklichste Verbrechen in der europäischen Geschichte, die geplante Vernichtung der Juden in Europa" beendet worden, betonten die EU-Spitzenpolitiker.
Sassoli, Michel und von der Leyen sind ebenfalls zu den Gedenkfeiern nach Jerusalem gereist, die am Donnerstagnachmittag begonnen haben. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums handelt es sich um das größte Staatsereignis seit der Gründung Israels 1948.
Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im damals besetzten Polen gilt als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen wurden dort mehr als eine Million Menschen von den Nazis ermordet, zumeist Juden.
dpa/jp/vk