Die dortigen Behörden verhängten gegen den 65-Jährigen eine Ausreisesperre und nahmen ihm seinen französischen Pass ab. Die Ausreisesperre soll in Kraft bleiben, bis der Libanon die Justizakten aus Japan bekommt.
Am Mittwoch hatte Ghosn mit einer Wutrede für Aufmerksamkeit gesorgt. Vor Journalisten in Beirut warf er der japanischen Justiz vor, ein politisch motiviertes Verfahren gegen ihn zu führen, um eine engere Anbindung von Nissan an Renault zu verhindern. Ghosn beklagte eine Verschwörung gegen ihn, die schlechten Haftbedingungen und stundenlange Verhöre ohne Anwalt.
Der Ex-Top-Manager war am 19. November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen.
Ghosn floh Ende Dezember in einem Privatjet nach Beirut, angeblich in einer Kiste versteckt. Ghosn soll mit dem jetzt eingezogenen französischen Pass in den Libanon eingereist sein. Er besitzt auch die libanesische und die brasilianische Staatsbürgerschaft.
dpa/vk