Das Ölministerium wies zugleich Meldungen zurück, auch andere ausländische Mitarbeiter von Ölfirmen verließen den Irak. Auch die Produktion und der Export von Öl seien nicht betroffen.
Von Reisen in den Irak sollte abgesehen werden, hatte Washingtons Vertretung zuvor mitgeteilt. Auch die US-Botschaft solle gemieden werden.
Als Reaktion auf US-Luftangriffe gegen schiitische Milizen am Wochenende waren am Dienstag Hunderte Demonstranten in die gesicherte "Grüne Zone" in Bagdad eingedrungen, um die US-Botschaft zu stürmen. Die Vertretung ist deswegen für den Publikumsverkehr geschlossen.
US-Außenminister Mike Pompeo hat die gezielte Tötung des iranischen Generals Soleimani als "Akt der Selbstverteidigung" bezeichnet. Pompeo hat Telefongespräche mit den Außenministern von Deutschland, Großbritannien und China geführt. Dabei sagte er, dass es Bedrohungen für das Leben von US-Bürgern gegeben habe. Im US-Sender Fox News forderte Pompeo den Iran zur Deeskalation auf. Die USA wollten keinen Krieg mit dem Iran. Der Iran solle sich wie ein normales Land verhalten und keine Terroristen unterstützen. Pompeo war der erste ranghohe Vertreter der US-Regierung, der sich nach dem tödlichen Luftangriff in Bagdad öffentlich äußerte.
Die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hingegen hat die Rechtmäßigkeit des US-Raketenangriffs in der irakischen Hauptstadt Bagdad infrage gestellt. Der Angriff sei "ohne Absprache mit dem Kongress" erfolgt, schrieb Pelosi in einer Stellungnahme. Das Leben von US-Einsatzkräften und Diplomaten dürfe nicht weiter durch "provokative und unverhältnismäßige" Handlungen gefährdet werden, warnte Pelosi. Der Luftangriff könne zu einer weiteren "gefährlichen Eskalation der Gewalt" führen.
Auch Russland befürchtet nach der Tötung des hochrangigen iranischen Generals durch das amerikanische Militär weitere Gewalt im Irak. Dadurch könnte es zu Zusammenstößen zwischen radikalen Schiiten und den USA kommen, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses Konstantin Kossatschow der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Die Nachrichten aus dem Iran seien beunruhigend.
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