Die Französin ist die erste Frau an der Spitze des europäischen Währungshüters.
Am Montag fand im Hauptsitz der EZB die feierliche Übergabe statt. Daran haben unter anderem die deutsche Kanzlerin Merkel sowie die Staatspräsidenten aus Frankreich und Italien, Emmanuel Macron und Sergio Mattarella teilgenommen.
Offiziell startet Lagarde am Freitag ihre neue Aufgabe. Sie löst den Italiener Mario Draghi ab. Er war acht Jahre lang EZB-Chef. Der scheidende EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker lobte Draghi in höchsten Tönen. Er sei ein herausragender Zentralbankpräsident gewesen.
Im Juli 2012 gelang es Draghi, den starken Anstieg der Zinsen für Staatsanleihen in hoch verschuldeten Euroländern einzudämmen. Mit einer entschlossenen Rede beruhigte er die Finanzmärkte. Wörtlich sagte Draghi: "Im Rahmen unseres Madats ist die EZB bereit, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, es wird genug sein." Unmittelbar nach der Rede sanken die Zinsen für kriselnde Euro-Staaten.
Andererseits steht Draghi aber auch in der Kritik, weil er bis heute an einer ultralockeren Geldpolitik mit Niedrigzinsen festhält.
Lagarde hat angekündigt, den Streit in der Zentralbank wegen der Geldpolitik überwinden zu wollen.
br/okr