Die Migranten sollen im Laufe des Montags von Bord gehen.
Der Kapitän des Schiffes hatte rund eine Woche auf See ausgeharrt. Dann fuhr er trotz eines Verbots den Hafen der sizilianischen Stadt Pozzallo an. Zuvor hatte er nach einem heftigen Sturm den Notstand ausgerufen. Die Lage auf der "Eleonore" nannte er lebensbedrohlich.
Es sei illegal, eine Einfahrt zu verbieten, wenn Leben in Gefahr sei. Das sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation Mission Lifeline. Es habe in der Nacht einen Sturm gegeben und es stehe ein weiterer bevor. Ziel sei nun Pozzallo auf Sizilien.
Der Kapitän der "Eleonore" hatte vor rund einer Woche mehr als 100 Migranten aufgenommen, sie stammen überwiegend aus dem Sudan. Er wartete seitdem auf eine Genehmigung, in einen sicheren Hafen einzulaufen. Italiens Regierung hatte die Einfahrt verboten. Auch aus Malta kam bisher keine Erlaubnis.
Mittlerweile wurde bekannt, dass auch die Migranten an Bord eines anderen, seit Tagen blockierten Rettungsschiffs in Italien an Land dürfen. Die Küstenwache werde aus Hygienegründen die letzten 31 verbliebenen Menschen von Bord übernehmen, erklärte die italienische Hilfsorganisation, die das Schiff betreut. Es hatte in der vergangenen Woche mehr als 100 Migranten gerettet. Ein Großteil - darunter viele Kinder und Schwangere - war bereits an Land gebracht worden.
dpa/cd/mh