Johnson setzte sich bei der innerparteilichen Wahl mit 92.153 Stimmen gegen seinen Rivalen Jeremy Hunt durch, der 46.656 Stimmen erhielt. Der Brexit-Hardliner ist damit Chef der Konservativen Partei und soll am Mittwoch von Königin Elizabeth zum neuen Premierminister Großbritanniens ernannt werden. Damit übernimmt er das Amt von Theresa May, die sich im Zuge der Querelen um den EU-Austritt der Briten entschieden hatte, zurückzutreten.
Mit Spannung wird erwartet, wen der umstrittene Politiker sich ins Kabinett holt. Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt seines Landes mit Brüssel neu verhandeln. Die Europäische Union lehnt aber jegliche Änderung an dem Abkommen ab. Johnson will daher notfalls am 31. Oktober ohne Austrittsvertrag ausscheiden, was Prognosen zufolge schwere Folgen für die Wirtschaft vor allem in Großbritannien hätte.
Großbritanniens Oppositionschef Corbyn hat nach der Wahl Boris Johnsons zum Parteichef der Konservativen und künftigen Premierminister eine Neuwahl gefordert. Johnson sei von weniger als 100.000 Parteimitgliedern der Konservativen unterstützt worden und habe nicht das Land hinter sich gebracht, schrieb der Labour-Politiker auf Twitter. Die Bevölkerung sollte in einer Parlamentswahl entscheiden, wer Premierminister wird, forderte er.
dpa/mh
Ein Baron Muenschhausen in Downing 10. Das ist schon sehr bedenklich.