Nach einer Anhörung in Brüssel warfen die Grünen von der Leyen mangelnde Ambitionen beim Klimaschutz vor. Auch habe es an Deutlichkeit gefehlt bei dem Thema Rechtsstaatlichkeit in Polen, Ungarn und Malta. Europa
braucht eine stärkere, klarere Kommissionspräsidentin, hieß es.
Die Ko-Fraktionschefin der Grünen, Ska Keller, schrieb: "Wir haben heute keine konkreten Vorschläge von Ursula von der Leyen gehört, sei es zu Rechtsstaatlichkeit oder Klimaschutz. Als Grüne wurden wir für Wandel in Europa gewählt und sehen nicht, dass das mit ihr möglich wäre. Deshalb werden wir ihre Kandidatur nicht unterstützen." Kurz zuvor hatte sie die Äußerungen der derzeitigen deutschen Verteidigungsministerin schon als "enttäuschend" bezeichnet.
Von der Leyen war in der vergangenen Woche überraschend von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union für die Nachfolge von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker nominiert worden. Bevor die CDU-Politikerin den Posten antreten kann, muss sie aber noch von einer Mehrheit des Europaparlaments gewählt werden. Ob sie diese bekommt, gilt bislang als unklar. Deswegen stellte sich von der Leyen am Mittwoch unter anderem der Grünen-Fraktion im Europaparlament persönlich vor.
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