Die Wahl wird national wie international aufmerksam beobachtet. Vielen gilt sie als Test für den Zustand der Demokratie im Land. Eine deutsche Wahlbeobachterin spricht von einer "beachtlichen Wahlbeteiligung".
Der Istanbuler Bürgermeisterposten ist der wichtigste im Land. In Istanbul leben mit rund 16 Millionen Menschen fast 20 Prozent aller Türken. Rund zehn Millionen Einwohner sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Die erste Bürgermeisterwahl vom 31. März war auf Antrag der türkischen Regierungspartei AKP annulliert worden. Die Hohe Wahlkommission nannte als Grund Regelwidrigkeiten. Damals hatte der Kandidat der oppositionellen Republikanischen Volkspartei, Ekrem Imamoglu, gewonnen. Bei der Wiederholung tritt er erneut unter anderem gegen den Politiker Binali Yildirim von der AKP an.
Vor dem Wahlsieg Imamoglus Ende März war Istanbul 25 Jahre lang von der AKP regiert worden. Die Niederlage war ein Gesichtsverlust für Präsident Recep Tayyip Erdogan, der selbst einmal Bürgermeister von Istanbul war.
dpa/jp/okr