Gewählt wird neben Belgien auch in Deutschland, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Ungarn und Zypern.
Die viertägige Europawahl hatte bereits am Donnerstag in den Niederlanden und Großbritannien begonnen. Das Vereinigte Königreich wählte trotz Brexit-Ankündigung mit, weil der EU-Austritt nicht rechtzeitig gelang.
Erwartet werden Verluste bei Christ- und Sozialdemokraten und Erfolge rechter EU-Kritiker in wichtigen Ländern. Zugewinne werden aber auch Liberalen und Grünen vorhergesagt.
Auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten hoffen der CSU-Politiker Manfred Weber sowie der Sozialdemokrat Frans Timmermans, der mit seiner Partei in den Niederlanden laut Prognosen überraschend stärkste Kraft wurde.
Erste Prognosen aus allen 28 EU-Staaten werden ab 19:30 Uhr erwartet. Die letzten Wahllokale schließen um 23:00 Uhr in Italien.
Höhere Wahlbeteiligung zeichnet sich ab
In vielen Ländern zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab. Das gilt unter anderem für Ungarn und die Slowakei. Wahlforschern zufolge dürfte es der Regierungspartei Fidesz von Viktor Orban gelungen sein, in den ländlichen Gebieten mehr Wähler zu mobilisieren als bisher.
In der Slowakei zeichnet sich nach inoffiziellen Schätzungen von Medien und Parteien eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent ab. Das wäre die bisher höchste Beteiligung, die es in dem Euro-Land jemals bei einer Europawahl gegeben hat. Vor fünf Jahren gingen nur 13 Prozent der slowakischen Stimmberechtigten zur Wahl. Das war der bisher niedrigste Wert, den überhaupt ein Land bei EU-Wahlen erreichte.
Auch in Rumänien, Zypern und Kroatien lag die Wahlbeteiligung nach einer Zwischenbilanz deutlich über der vor fünf Jahren.
vrt/dpa/sh