Sieben Selbstmordattentäter hatten dabei in drei Kirchen und drei Luxushotels fast 300 Menschen mit in den Tod gerissen und mehrere Hundert verletzt. In den Kirchen wurden Ostergottesdienste gefeiert.
Ein Kabinettssprecher sagte am Montagvormittag, die Regierung sei fest davon überzeugt, dass die Gruppe National Thowheeth Jama'ath die Taten verübt habe. Sie habe aber wahrscheinlich Hilfe aus dem Ausland erhalten. In letzter Zeit hatte es offenbar Hinweise auf Anschlagspläne der Gruppe gegeben. Namentlich genannte Verdächtige hätten nach dem Anschlag auf zwei Moscheen im März im neuseeländischen Christchurch gegen andere Religionen gehetzt, hieß es. Die Polizei nahm inzwischen 24 Verdächtige fest.
Die Motive der Attentäter sind immer noch unklar. Nach Polizeiangaben wurden inzwischen 24 Verdächtige festgenommen.
Die Regierung von Sri Lanka will im Ausland um Unterstützung bitten, um herauszufinden, ob die Angreifer Verbindungen zum internationalen Terrorismus hatten. Premierminister Ranil Wickremesinghe sagte weiter, dass Sri Lankas Geheimdienst Hinweise auf einen möglichen Anschlag gehabt hätte. Es müsse untersucht werden, warum keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen worden seien.
Sprengsatz und Dutzende Zünder in Colombo gefunden
In der Nähe eines der Anschlagsorte vom Ostersonntag in Sri Lanka ist ein Sprengsatz in einem geparkten Auto gefunden worden. Bombenentschärfer sprengten das Fahrzeug am Montag in der Nähe der St.-Antonius-Kirche in der Hauptstadt Colombo, nachdem darin ein Sprengkörper entdeckt worden war, wie die Polizei mitteilte. An einem anderen Ort der Stadt seien an einer Bushaltestelle 87 Zünder sichergestellt worden.
Ein Mann wurde den Angaben zufolge in der Gegend um die Kirche festgenommen. Der Fund des Sprengsatzes und die Sprengung lösten in der Umgebung eine Panik aus, wie Videos in sozialen Medien zeigten. Zeugen berichteten auf Twitter zudem, dass die Polizei den Festgenommenen vor einer aufgebrachten Menge schützen musste.
Die St-Antonius-Kirche war eine von drei Kirchen, in denen sich am Ostersonntag fast zeitgleich Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatten.
Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft hat die Anschlagserie scharf verurteilt. Premierminister Charles Michel sagte, Belgien stehe an der Seite Sri Lankas. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker erklärte, die Europäische Union sei bereit, dem Land zu helfen. Papst Franziskus sagte in Rom, er wolle den Opfern von so grausamer Gewalt seine innige Nähe ausdrücken.
Bei den Explosionen starben nach Polizeiangaben mindestens 290 Menschen, rund 450 Menschen wurden verletzt. Unter den Todesopfern sind mindestens 35 Ausländer aus mehreren Ländern. Nach Angaben des Außenministeriums in Brüssel sind nach bisherigen Erkenntnissen keine Belgier betroffen.
Die Ausgangssperre wurde am Montagmorgen zwar aufgehoben. Schulen und Universitäten bleiben aber vorerst weiter geschlossen.
Nur rund zehn Prozent der Bevölkerung Sri Lankas sind Muslime. Islamistische Terrorangriffe hatte es bisher in dem Land nicht gegeben.
dpa/est/rkr/sr