Viele Demonstranten verbrachten die Nacht vor der Militärzentrale in der Hauptstadt Khartum.
Die Armee hatte am Donnerstag den seit 30 Jahren autokratisch regierenden Präsidenten Baschir zum Rücktritt gezwungen.
Am Freitag protestierten erneut Tausende Menschen mit einer Sitzblockade vor der Militärzentrale in Khartum.
Ibn Auf vereidigt
Als Chef des neuen Militärrats wurde der bisherige Verteidigungsminister Awad Ibn vereidigt.
Der Übergangsrat soll zwei Jahre im Amt bleiben und Wahlen vorbereiten. Die Opposition lehnt das Vorhaben ab. Sie fordert eine zivile Übergangsregierung und rief die Bürger auf, ihre Proteste fortzusetzen.
Die USA und die EU forderten eine rasche Übergabe der Regierungsverantwortung an Zivilisten. Der UNO-Sicherheitsrat wird sich voraussichtlich am Freitag mit der Lage im Sudan befassen.
Militär im Sudan verspricht Rückgabe der Macht
Nach dem Putsch im Sudan hat die Militärführung Kritik an ihrer Machtübernahme zurückgewiesen. Ein Mitglied der Militärregierung versprach vor Journalisten in Karthum, möglichst bald einer zivilen Regierung Platz zu machen. Die Streitkräfte würden während der Übergangsphase lediglich für Sicherheit und Stabilität sorgen.
Die internationale Gemeinschaft macht Baschir, der Sudan 30 Jahre mit harter Hand regierte, für den blutigen Konflikt in der Provinz Darfur (2003 bis 2008) verantwortlich, dem 300.000 Menschen zum Opfer fielen.
Die neuen Machthaber im Sudan wollen den gestürzten Präsidenten Omar al-Baschir nicht an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausliefern. Ein Mitglied der Militärführung sagte, Al-Baschir werde im Sudan vor Gericht gestellt.
dlf/dpa/vrt/est/jp