Im Sudan soll Langzeit-Diktator Bashir die Macht abgegeben haben. Das berichten verschiedene Medien und berufen sich dabei auf regierungsnahe Quellen. Angeblich laufen Verhandlungen zur Bildung eines Militärrates. Eine offizielle Bestätigung gibt es aber bislang nicht.
Nach Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und AP wurde Baschir zum Rücktritt gezwungen. Die näheren Umstände sind noch unbekannt, auch weiß man nicht, wo Bashir sich zur Zeit aufhält.
Seit Monaten demonstrieren Zehntausende Sudanesen gegen den Präsidenten, der das Land im Nordosten Afrikas seit 1989 mit harter Hand regiert. Ausgelöst wurden die Demonstrationen durch eine schwere Wirtschaftskrise, in der sich das Land vor allem seit der Abspaltung des ölreichen Südsudan 2011 befindet.
Al-Baschir versuchte zunächst gegenzusteuern: Im Februar verhängte er einen Ausnahmezustand, löste seine Regierung und die der Bundesstaaten auf und erklärte, er würde als Chef der Regierungspartei zurücktreten. Dies entschärfte die Lage aber nicht.
Die Proteste spitzen sich seit dem Wochenende immer weiter zu. Tausende Menschen versammelten sich täglich in der Hauptstadt Karthum zu einer Sitzblockade vor der Zentrale der Streitkräfte, die auch die Residenz von Präsident Baschir ist. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften kamen bislang 21 Demonstranten ums Leben.
dpa/sh/jp