Eine aktuelle Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT), das damals auch den Dieselskandal ins Rollen gebracht hat, bestätigt die Feststellung, die wahrscheinlich schon jeder Autofahrer gemacht hat: Neuwagen in Europa verbrauchen immer noch mehr als offiziell angeben ist.
Dieses Ergebnis ist natürlich kein erfreuliches und trotzdem gibt es auch eine kleine gute Nachricht, denn zum ersten Mal seit Jahren ist der Abstand zwischen den offiziellen Werten und dem tatsächlichen Verbrauch etwas kleiner geworden.
Laut ICCT lag der reale Kraftstoffverbrauch von Neufahrzeugen 2017 im Durchschnitt 39 Prozent höher als der von den Herstellern angegebene Verbrauch. Den Berechnungen zufolge beläuft sich der höhere Verbrauch eines Neuwagens für einen durchschnittlichen Autofahrer auf 400 Euro zusätzliche Kraftstoffkosten pro Jahr. 2016 gab es noch einen Unterschied von 40 Prozent.
2012 hat das ICCT mit der jährlichen Auswertung begonnen. Seitdem ist die Kluft Jahr für Jahr größer geworden. Und auch wenn es jetzt diesen einprozentigen Rückgang gibt, ist der Unterschied zwischen offiziellem und tatsächlichem Verbrauch immer noch vier Mal so groß wie 2001. Die Daten für 2018 werden erst in wenigen Monaten ausgewertet.
Seit September 2018 gilt übrigens das weltweit einheitliche Leichtfahrzeuge-Testverfahren, was zu verlässlicheren Ergebnissen führen soll. Für neue Modelle, die das erste Mal auf den Markt gebracht worden sind, galt das Verfahren sogar schon ab September 2017. Der Effekt dieser Maßnahme wird allerdings erst in den Berichten der nächsten Jahre zu sehen sein.
dpa/morgen/lo