Das gesetzliche Mindestgehalt für Berufseinsteiger in der Textilbranche war im Dezember um gut 50 Prozent auf monatlich 8.000 Taka (knapp 83 Euro) erhöht worden. Die Löhne der erfahrenen Arbeiter stiegen aber deutlich geringer. Viele Fabrikbetreiber setzten nach Angaben der Demonstranten die Erhöhungen zudem nicht um.
Die Proteste finden in einem Industriegebiet nördlich der Hauptstadt Dhaka statt. Die Arbeiter blockierten eine Autobahn. Die Polizei setzte Wasserkanonen, Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein. Diese wiederum warfen nach Polizeiangaben mit Ziegelsteinen auf die Beamten. Mindestens zehn Fabriken sind geschlossen.
Die Wirtschaft von Bangladesch ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das liegt zu einem großen Teil an den Exporteinnahmen der Textilindustrie von rund 26 Milliarden Euro im Jahr. Wegen niedriger Kosten lassen viele europäische Konzerne in Bangladesch Kleidung produzieren. Bangladesch ist nach China der weltweit zweitgrößte Exporteur von Textilien. Die Hersteller stehen immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen in ihren Werken in der Kritik.
dpa/srf/km