Auslöser für die chinesische Öffnung zum Kapitalismus war die Berufung von Deng Xiaoping als Chef der Kommunistischen Partei am 18. Dezember 1978. Er war zuerst ein Weggefährte Mao's, wurde während der Kulturrevolution aber als Kapitalist in die Provinz verbannt. Als er dann 1978 an die Macht kam, gab er das Schlagwort "Gaige und Kaifang", also "Reform und Öffnung" aus. Es ging für ihn weniger um den Klassenkampf als um die Wirtschaft.
"Made in china" steht ja vor allem für Billigprodukte, wirtschaftlich gesehen ist es trotzdem ein Erfolgsmodell. China ist heute die Nation mit dem größten Exportvolumen, die Mittelklasse im Land wächst und die Privatwirtschaft blüht.
Menschlich gesehen ist der Erfolg aber zweifelhaft. Den Preis für die billigen Produkte bezahlen ungezählte Zwangsarbeiter, die auch heute noch in inoffiziellen Lagern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sind. Auch die regulären Arbeiter haben kaum Rechte. Und auch ökologisch gesehen hat China mehr als nur Nachholbedarf.
Für die chinesische Regierung ist es trotzdem ein Zukunftsmodell. Denn trotz wirtschaftlicher Öffnung kontrolliert die kommunistische Partei immer noch alles und jeden in China. Für diese Politik steht auch der aktuelle Staatschef Xi Jinping. Er will sich aber als moderner Staatsmann geben und hat deshalb die Strategie "Made in China 2025" ausgegeben. Die Strategie will Innovationen fördern, bessere Bedingungen für ausländische Unternehmen schaffen, sowie an Digitalisierung und Nachhaltigkeit der Unternehmen arbeiten.
ake/mg