Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, seinem Neffen Selman Gülen sei wegen "Mitgliedschaft in einer Terrororganisation" der Prozess gemacht worden. Dieser warf dem Gericht vor, nur wegen des Verwandtschaftsverhältnisses angeklagt zu werden.
Seit dem Putschversuch greift die Regierung gegen angebliche Terrorverdächtige und Regierungskritiker hart durch. Erst am Montag hatten Staatsanwälte in drei Provinzen erneut Dutzende Menschen inhaftiert, unter ihnen viele Soldaten.
Insgesamt sind nach offiziellen Zahlen von Mitte November seit 2016 rund 218.000 Menschen kurz- oder längerfristig in Gefängnissen gelandet. Mehr als 140.000 Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Die international scharf kritisierten Maßnahmen treffen auch Akademiker, Menschenrechtler und Journalisten.
dpa/est