May kann als Parteichefin und Premierministerin weitermachen. Sie überstand am Donnerstagabend ein parteiinternes Misstrauensvotum ihrer Fraktion. 200 Abgeordnete der Konservativen Partei stimmten für sie, 117 gegen sie.
Jacob Reese-Mogg - Wortführer der Brexiteers - zeigte sich weit entfernt davon aufzugeben. Die Premierministerin soll seiner Meinung nach zurücktreten.
May räumte ein, dass ihr die Anzahl Gegenstimmen zu denken gebe. "Ich höre darauf, was sie gesagt haben. Unsere Mission ist es, den Brexit durchzuführen." Bei der nächsten Unterhauswahl im Jahr 2020 will May nicht mehr antreten.
Jetzt setzt May auf die Hilfe der Europäer: Der EU-Gipfel in Brüssel beschäftigt sich am Donnerstag erneut mit den britischen Austrittsplänen.
Die Staats- und Regierungschefs wollen dazu beitragen, dass der fertige EU-Austrittsvertrag eine Mehrheit im britischen Parlament findet und eine chaotische Trennung Ende März vermieden wird. Wie dies ohne Nachverhandlungen geschehen soll, ist allerdings offen.
May sagte, sie wolle nun "rechtliche und politische Rückversicherungen" hinsichtlich der "Backstop" genannten Garantie für eine offene Grenze zwischen Nordirland und Irland suchen. Die Regelung im Brexit-Vertrag ist bei britischen Abgeordneten heftig umstritten.
Die EU signalisiert Entgegenkommen, allerdings in sehr engen Grenzen und ohne Vertragsänderung.
dpa/dlf/est/rasch