Bahn- und Busfahren wird in Luxemburg vom ersten Quartal 2020 an kostenlos sein. Luxemburg werde das erste Land der Welt sein, in dem man den öffentlichen Nahverkehr spontan oder geplant nutzen könne, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche Fahrkarte man am besten kauft. Das sagte Premierminister Xavier Bettel am Dienstag während seiner Regierungserklärung vor dem Parlament des Großherzogtums.
Der Gratis-Nahverkehr ist Teil des politischen Bemühens, die Verkehrsprobleme des Landes zu entspannen: Jeden Tag pendeln rund 200.000 Menschen aus Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit nach Luxemburg.
Der kostenlose öffentliche Verkehr habe nicht nur umweltpolitische und soziale Aspekte, sagte Bettel weiter. Das Land werde auch attraktiver, wenn niemand am Bahnhof oder Flughafen über das richtige Ticket nachgrübeln müsse: "Man kann es nicht leichter machen als den Fahrschein ganz abzuschaffen." Ein bis zum Jahr 2035 reichender Mobilitätsplan solle dafür sorgen, dass Service und Pünktlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs verbessert werden und dass beispielsweise in Grenznähe das Parkangebot für Berufspendler ausgebaut wird.
Schon bisher wird der öffentliche Transport im Großherzogtum mit sehr niedrigen Fahrkartenpreisen zu etwa 90 Prozent durch den Staat finanziert. Jugendliche bis zu 20 Jahren und Studenten fahren bereits kostenlos. Eine Einzelfahrkarte kostet zwei Euro und gilt zwei Stunden lang im ganzen Land.
dpa/cd/mg