Rund um die Champs-Élysées war es am Samstag bei Protestkundgebungen der "Gilets Jaunes" zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ganze Straßenzüge wurden verwüstet. Der Arc de Triomphe wurde beschmiert.
In der Hauptstadt waren nach Zahlen der Polizei 5.500 Demonstranten unterwegs. Damit protestierten im Vergleich zur vergangenen Woche zwar weniger Menschen, allerdings lag die Zahl der Verletzten deutlich höher.
Die "Gelbwesten" gehen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße. Der Ärger richtet sich direkt gegen Präsident Emmanuel Macron, dessen Politik sie als abgehoben empfinden.
Ausnahmezustand möglich
Macron hat die Krawalle während der Proteste der Gilets Jaunes scharf verurteilt. Bei einer Rede beim G20-Gipfel in Buenos Aires sagte Macron, er werde immer Protest akzeptieren, er werde immer der Opposition zuhören, aber er werde nie Gewalt akzeptieren. Wer so gewalttätig sei, wolle keine Veränderung, sondern nur Chaos. Nichts rechtfertige Angriffe auf die Polizei, Plünderung oder Vandalismus.
Die französische Regierung erwägt, den Ausnahmezustand zu verhängen. Ein Regierungssprecher sagte, alle Optionen würden geprüft, um erneute Ausschreitungen zu verhindern. Präsident Macron, Premierminister Philippe und Innenminister Castaner kommen am Sonntag zu einer Krisensitzung zusammen, um geeignete Maßnahmen abzustimmen.
belga/rtbf/dpa/est