Bei Explosionen auf der Autobahn im italienischen Bologna ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. "Es gibt mehr als 60 Verletzte", twitterte Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio am Montag. Einige Menschen seien schwer verletzt worden. Die Präfektur hatte zeitweise von zwei Toten gesprochen. Am Abend korrigierte die Behörde jedoch laut der Nachrichtenagentur Ansa die eigenen Angaben - es sei nur ein Todesopfer bestätigt. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern gehe aber weiter, so Ansa.
In einem am Montagabend veröffentlichten Video zeigte die Polizei den verheerenden Ablauf der Ereignisse: Darauf ist zu sehen, dass ein Tanklaster in einen Lastwagen am Ende eines Staus fährt. Sofort steigen Flammen und dunkler Rauch auf. Als die Autobahn schon evakuiert ist, gibt es eine noch heftigere Explosion. Der Feuerball erstreckt sich weit über die acht Fahrspuren hinaus.
"Die Druckwelle war gewaltig", zitierte Ansa den Einsatzkoordinator der Feuerwehr, Giovanni Carella. Die Explosionen setzten eine gefährliche Kettenreaktion in Gang: Brennende Trümmerteile setzten andere Autos in der Nähe in Brand, die teilweise auch explodierten.
Ein Video der Polizei auf Twitter zeigt, dass ein Teil der Autobahnbrücke, auf der der Lastwagen unterwegs war, einstürzte und ein klaffendes Loch in die Straße riss. Italienische Medien verbreiteten ein Video, das ein Autofahrer vom Moment der zweiten Explosion machte.
Wie es zu den Ereignissen auf der Autobahn 14 kommen konnte, werde ermittelt, teilte die Polizei mit. Die Autobahn führt auch am Gelände des Flughafens Bologna entlang. Dieser war nach Angaben des Betreibers aber nicht betroffen. Auch habe es zunächst keine Auswirkungen auf den Flugbetrieb gegeben. Reisende wurden aber angewiesen, sich frühzeitig auf den Weg zum Flughafen zu begeben.
Innenminister und Vize-Premierminister Matteo Salvini sprach auf Twitter von einer "entsetzlichen Explosion" und dankte den rund 100 Einsatzkräften der Feuerwehr. Die Unfallstelle und die Umgebung waren in dunklen Rauch gehüllt. Mehrere Straßen wurden gesperrt. Wegen der starken Hitzeentwicklung hätten sich die Löscharbeiten zunächst als schwierig erwiesen, berichtete Ansa. Sie seien am Nachmittag aber abgeschlossen worden.
dpa/cd/mg