"Wichtige Entscheidungen brauchen zwar Zeit, aber wir können Entscheidungen nicht unbegrenzt aufschieben", sagte Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans am Dienstag im Europaparlament in Straßburg.
Der EU-Gipfel Ende des Monats sei eine gute Gelegenheit, politischen Willen, Entschlossenheit und Geschlossenheit zu zeigen. Die Situation im Mittelmeer sei eine deutliche Erinnerung daran, dass wir uns Probleme nicht wegwünschen könnten. "Kein Zaun ist hoch genug und kein Meer ist weit genug, als dass es unsere Länder immun gegen den größten Anziehungsfaktor machen könnte: die Freiheit, den Reichtum und die Stabilität unserer Union", sagte Timmermans.
Die neue italienische Regierung hatte dem Rettungsschiff "Aquarius" mit 629 Migranten am Wochenende den Hafenzugang verweigert. Nun bereitet das Schiff die Überfahrt nach Spanien vor. Dabei sollen auch zwei italienische Schiffe eingebunden werden. Sie sollen einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen und die "Aquarius" nach Valencia begleiten.
Wie andere Schiffe von Hilfsorganisationen kreuzt die "Aquarius" regelmäßig im südlichen Mittelmeer, um unter dem Kommando der Seenotrettungsleitstelle in Rom Migranten aus seeuntüchtigen Booten zu retten und diese nach Italien zu bringen. SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen wollen die Rettungsaktionen fortführen.
dpa/belga/km