Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist bei seiner Anhörung im Europaparlament fast allen unangenehmen Fragen problemlos ausgewichen. Das Format des Treffens, bei dem alle Fragen gesammelt am Ende beantwortet werden sollten, ermöglichte es dem 34 Jahre alten Tech-Milliardär, mit allgemeinen Einlassungen zu den angesprochenen Themen statt konkreter Antworten zu reagieren.
Dabei war Zuckerberg am Dienstagabend in Brüssel von den Fraktionsspitzen viel härter rangenommen worden als bei seinem Anhörungs-Marathon im US-Kongress. Zumal die Zeit der Anhörung auf 90 Minuten beschränkt war. Im US-Senat dagegen war Zuckerberg ganze zehn Stunden befragt worden. Das führte also dazu, dass Zuckerberg nach 20 Minuten, in denen er geantwortet hatte, sagen konnte: "Ich möchte die Zeit jetzt nicht zu sehr strapazieren. Wir haben die vorgesehene Zeit für unser Treffen schon um 15 Minuten überschritten."
Die Mitglieder der Präsidenten-Konferenz wollten das so nicht akzeptieren. Allen voran der Belgier Guy Verhofstadt nicht. Er sagte in Richtung Zuckerberg: "Ich habe Ihnen sechs Fragen gestellt, auf die man mit Ja oder Nein antworten kann. Ich habe keine einzige Antwort erhalten. Sie haben um diese Form der Anhörung gebeten - und jetzt wird klar, dass Sie gute Gründe dafür hatten."
Nicht nur Fragen von Verhofstadt waren nicht beantwortet worden. Auch viele Fragen anderer Europaabgeordneter. Auch darauf wies Verhofstadt hin. Und dann noch eins drauf: Er sagte: "Ich habe Angst vor dieser "schönen, neuen Welt", die Herr Zuckerberg uns vorgestellt hat. Eine "schöne neue Welt", in der zehntausende private Personen uns ausspionieren. Und uns sagen, was "Fake News" sind und was keine "Fake News" sind. Was "Hate Speech", "Hassrede" ist, und was nicht."
Zuckerberg blieb von dem allen unbeeindruckt und verließ sich auf Parlamentspräsidenten Antonio Tajani. Fast stur starrte Zuckerberg Tajani an, als dieser - etwas hilflos wirkend - versuchte, an dem festgelegten Konzept der Anhörung festzuhalten. Tajani sagte: "Wir haben ein Zeitproblem. Meinetwegen könnten wir weiterdiskutieren. Aber es geht um einen Flug." Und so endete das Treffen, ohne dass Zuckerberg auf die wirklich kritischen Fragen eingegangen war. Die Erkenntnis der Anhörung hielt sich deshalb in Grenzen.
Der für Datenschutz zuständige Staatssekretär Philippe De Backer zeigte sich nach der Anhörung enttäuscht. Zuckerberg habe um den "heißen Brei" geredet und keine Antworten auf die Fragen gegeben, was mit den Daten passiere, die Facebook ohne Genehmigung erhalten habe.
Für Alexander De Cro, Föderalminister für Digitales, war das erneut ein typisches Beispiel für die Arroganz, die große Internetkonzerne gegenüber Politikern an den Tag legen. Insbesondere auch Facebook, wie De Cro am Mittwochvormittag im Radio der RTBF sagte.
dpa/cd/est/kw
Dann reagiert :
bitte alle Alternativen zu Facebook
und konkrete Massnahmen gegen Facebook
HIER aufzählen .
zB Wie kann ich Freunde haben ohne Facebook oder
Ich bin es mir wert ohne Facebook zu leben .
Bitte alle Ideen hier schreiben . Danke !
"Wie kann ich Freunde haben ohne Facebook"?
Leben sie in der realen Welt. Gehen sie vor die Tür. Treffen Sie sich. Schreiben Sie sich. Telefonieren Sie.
Dafür gibt's zwar weniger "Likes", aber mehr Lebenssinn.
Herr Zuckerberg hat die Ohnmacht und Hilflosigkeit der EU gegenüber US Konzernen und Herrn D. Trump gnadenlos vorgeführt. Dieser Auftritt erfolgte zu seinen Bedingungen und wurde nach seinem Gutdünken beendet.
Es fehlt den EU Institutionen an Selbstbewusstsein und Macht, um Autorität auszuüben.
EU Parlamentarier und Kommission sollten sich ein Beispiel an den US Institutionen nehmen und Leute wie Herrn Zuckerberg so behandeln, wie es den VW Manager, zurecht, in den USA ergeht.
Im übrigen wer braucht Facebook??? Ich komme gut ohne zurecht.
Herr Mathieu,
Warum erwähnen Sie in diesem Zusammenhang Herrn Trump?
Was hat er mit den Machenschaften von Facebook zu tun?
Zuckerberg ist ein genialer Geschäftsmann. Er hat was erfunden, was man im Prinzip nicht braucht. Genau so gut wäre er fähig, dem Papst ein Doppelbett zu verkaufen.