Eine entsprechende Zusage der Bundesregierung sei in dieser Woche eingegangen, sagte EU-Migrations- und Innenkommissar Dimitris Avramopoulos. Bis Herbst 2019 sollen mindestens 50.000 Flüchtlinge vor allem aus Nordafrika in der EU angesiedelt werden. Die EU unterstützt die Aufnahmeländer mit einer halben Milliarde Euro.
Das UN-Flüchtlingskommissariat zeigte sich erfreut. Die Aufnahme findet im Rahmen des Programms "Resettlement" statt. Das Umsiedlungs-Programm richtet sich an die Bedürftigsten und Verwundbarsten. Zudem nehmen die Behörden zusammen mit dem UN-Flüchtlingskommissariat eine Auswahl der Menschen vor.
Die Hilfsorganisation Pro Asyl wertete die Ankündigung hingegen als moralisches Feigenblatt und kritisierte die EU-Flüchtlingspolitik.
In Belgien wurden im vergangenen Jahr rund 1.000 Menschen im Rahmen des Umsiedlungs-Programms aufgenommen.
Deutschland gewährt am häufigsten Schutz
Deutschland hat im vergangenen Jahr mehr Menschen Asyl oder einen anderen Schutzstatus gewährt als alle anderen 27 EU-Staaten zusammen. 60 Prozent der positiven Entscheidungen in der Europäischen Union seien in der Bundesrepublik getroffen worden, teilte das europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit.
Es folgen mit weitem Abstand Frankreich mit 40.600 und Italien mit 35.100 positiven Schutzbescheiden.
EU-weit ging die Zahl der neuen Anerkennungen von Schutzsuchenden im Vergleich zum Vorjahr um fast 25 Prozent zurück. Die meisten Menschen kamen aus Syrien, Afghanistan und aus dem Irak.
dpa/vrt/dop