Nach Angaben der Weißhelme hatte ein Hubschrauber am Samstagabend eine Fassbombe mit Chemikalien über der Stadt Duma abgeworfen. Dabei seien mindestens 150 Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt worden. Ganze Familien seien in ihren Schutzunterkünften erstickt. Die Zahl der Opfer steige beständig.
Auf ihrem Twitter-Konto veröffentlichten die Helfer schockierende Fotos der mutmaßlichen Opfer. Auch andere Hilfsorganisationen gehen von einem Chemiewaffenangriff aus.
Die US-Regierung prüft die Berichte über den möglichen Giftgasangriff. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums sagte, man folge den beunruhigenden Nachrichten über einen weiteren mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien genau. Sollten sich die Berichte bestätigen, sei eine sofortige Antwort der internationalen Gemeinschaft gefordert.
Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Die syrische Nachrichtenagentur Sana bezeichnete die Beschuldigungen als unwahr.
Auch das russische Militär hat Vorwürfe von Aktivisten und Hilfsorganisationen zurückgewiesen, nach denen die syrischen Truppen Giftgas im umkämpften Duma eingesetzt hätten. Es handele sich um "fabrizierte Anschuldigungen", sagte Generalmajor Juri Jewtuschenko der Agentur Interfax zufolge. Zugleich erklärte er, dass der Abzug von Rebellenkämpfern aus Duma am Sonntag wieder fortgesetzt werden solle.
dpa/est