In Berlin sagte Puigdemont am Samstag, bei dem Unabhängigkeitsreferendum im Oktober hätten die Separatisten die Mehrheit erzielt. Diesen Volkswillen könnten sie aber nicht ausüben, da sie die spanische Regierung daran hindere. Gemeinsam mit Madrid müsse man eine politische Lösung suchen.
Puigdemont war am Freitag unter Auflagen aus der Auslieferungshaft entlassen worden. Er will nach der Beendigung seines Verfahrens in Deutschland nach Belgien zurückkehren. Von Brüssel aus werde er so lange wie nötig die katalanische Exilregierung führen, sagte Puidgedemont in Berlin. Dort forderte er im Streit um die Zukunft Kataloniens internationale Hilfe. Der Konflikt müsse mit politischen Werkzeugen gelöst werden, betonte er. Deshalb brauche Katalonien Staaten oder internationale Organisationen, die als Vermittler auftreten würden.
Im norddeutschen Neumünster war für Samstagnachmittag eine Demonstration gegen seine Auslieferung nach Spanien geplant.
Zu Ende ist der Streit zwischen Barcelona und Madrid aber noch lange nicht. Das Oberste Gericht Spaniens erwägt, den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg einzuschalten.
Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hat angekündigt, alle juristischen Entscheidungen im Fall des katalanischen Separatistenchefs Carles Puigdemont zu respektieren. Dies sagte Rajoy am Samstag auf dem Parteitag seiner konservativen Volkspartei (PP) in Sevilla.
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