Die USA drohen im Handelsstreit mit China mit weiteren Zöllen. US-Präsident Trump hat die zuständigen Behörden angewiesen zu prüfen, ob weitere Strafzölle von 100 Milliarden Dollar angemessen seien. In der Erklärung heißt es, China habe - statt sein Fehlverhalten zu beenden - entschieden, den amerikanischen Bauern und Herstellern zu schaden. Das sei unfair.
Vor wenigen Tagen hatten die USA Importzölle von 25 Prozent auf zahlreiche chinesische Güter angekündigt. Mit den bisher verhängten Strafzöllen nehmen die USA Produkte der chinesischen Hochtechnologie-Industrien ins Visier.
China seinerseits würde mit seinen Vergeltungsmaßnahmen neben der Auto-, Chemie- und Flugzeugindustrie auch den ländlichen Raum in den USA treffen, wo Trump besonders beliebt ist. Neben Sojabohnen zielt Peking auch auf andere Agrarprodukte wie Mais, Weizen und Baumwolle ab. Großfarmer in den USA äußerten sich tief besorgt.
Trump beauftragte seinen Landwirtschaftsminister Sonny Perdue am Donnerstag auch damit, einen Plan zum Schutz der Landwirte zu erarbeiten. Details dazu ließ er aber offen.
Trumps Hauptgrund für das Auslösen eines Handelskonflikts war das hohe Defizit in der US-Handelsbilanz. Dieses stieg im Februar überraschend deutlich. Der Wert legte um 0,9 Milliarden auf 57,6 Milliarden US-Dollar (rund 46,9 Mrd Euro) zu, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist das höchste Defizit seit Oktober 2008.
China will "um jeden Preis" gegen amerikanischen Protektionismus kämpfen
China zeigt sich unbeeindruckt davon, dass US-Präsident Trump abermals mit Strafzöllen droht. Das Handelsministerium in Peking erklärte, man sei darauf vorbereitet, die protektionistische Politik der Vereinigten Staaten "um jeden Preis" zu bekämpfen. Man wolle keinen Handelskrieg, fürchte sich aber auch nicht davor.
Der Handelsstreit zwischen beiden Ländern hatte sich zuletzt hochgeschaukelt. Beide Länder haben inzwischen mehrfach Zölle gegeneinander erlassen. An den Börsen weltweit lösen die Spannungen Sorge aus.
dpa/belga/jp/est