Der "Observer" meldet, das Unternehmen sei eng mit der kanadischen IT-Firma AggregateIQ verbunden, die für die Brexit-Kampagne des jetzigen Außenministers Boris Johnson die Strategie in den sozialen Medien entworfen hat. AggregateIQ bestreitet, Teil von Cambridge Analytica gewesen zu sein.
Der "Observer" beruft sich auf den ehemaligen CA-Mitarbeiter Christopher Wylie, der den Skandal um unrechtmäßig gesammelte Facebook-Daten mit seinen Enthüllungen ins Rollen gebracht hatte. Die Brexit-Kampagne von Boris Johnson - "Vote Leave" - hatte 40 Prozent ihres Budgets in die Arbeit von AggregateIQ gesteckt.
EU kündigt härtere Gangart an
EU-Justizkommissarin Vera Jourova hat unterdessen eine härtere Gangart gegen das Unternehmen angekündigt. Sie verwies jetzt in einem Interview auf neue EU-Datenschutzregeln, die im Mai in Kraft treten. Jourova betonte, bei möglichen Strafen bis zu vier Prozent des weltweiten Umsatzes werde sich auch Facebook sehr genau überlegen, wie Datenmissbrauch künftig verhindert werden könne.
Demnach hat die EU-Kommissarin Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg in einem Brief aufgefordert, klarzustellen, inwieweit europäische Nutzer von dem Skandal betroffen sind. Den Datenmissbrauch nannte sie völlig inakzeptabel.
Facebook steht unter Druck, weil die britische Firma Cambridge Analytica die Daten von 50 Millionen Nutzern abgegriffen haben soll, um Donald Trump im US-Wahlkampf zu unterstützen.
dpa/dlf/rkr