In der Nacht zum Samstag gingen die Facebook-Seiten des Elektroauto-Herstellers Tesla und der Raumfahrt-Firma SpaceX vom Netz. Bereits zuvor kündigte Mozilla, der Entwickler des Web-Browsers Firefox, an, keine Werbung mehr auf Facebook zu platzieren, bis das Netzwerk seine Datenschutz-Einstellungen verbessert. Der Anbieter vernetzter Lautsprecher Sonos stoppt für eine Woche die Online-Werbung nicht nur bei Facebook, sondern auch bei der Foto-Plattform Instagram, Google und Twitter.
Facebook versuche nun, hinter den Kulissen Werbeagenturen zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass die Daten ihrer Kunden sicher seien, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.
Die neuerliche Facebook-Kontroverse wurde durch die Enthüllung ausgelöst, dass sich die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica von einem App-Entwickler unberechtigt Zugang zu Informationen von rund 50 Millionen Facebook-Nutzern besorgt hatte. Facebook wusste seit 2015 davon, gab sich aber mit der Zusicherung der Firma zufrieden, dass die Daten gelöscht worden seien. Die Nutzer wurden damals nicht informiert, was Facebook inzwischen als Fehler bezeichnet hat und nachholen will.
Durchsuchung in Londoner Cambridge-Analytica-Zentrale
Die Londoner Zentrale der Beratungsfirma Cambridge Analytica ist durchsucht worden. Das berichtet die britische Nachrichtenagentur PA. 18 Mitarbeiter der Datenschutzbehörde ICO hätten sich Zugang zu der Firmenzentrale verschafft, berichtete PA.
Cambridge Analytica wurde bekannt als die Firma, deren Datenauswertung zum Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentenwahl 2016 beigetragen haben soll. Das Unternehmen soll Millionen US-Wähler im Internet gezielt mit unerlaubter Wahlwerbung für Trump beeinflusst haben. Geholfen haben sollen unrechtmäßig gesammelte Facebook-Daten.
dpa/sh