Die USA hatten bereits Kanada und Mexiko Ausnahmen in Aussicht gestellt. Unter hohem Zeitdruck will die EU im Handelsstreit mit den Amerikanern US-Schutzzölle auf Stahl sowie Aluminium und damit eine mögliche Eskalation noch verhindern. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström führt dazu am Mittwoch Gespräche mit Regierungsvertretern in Washington.
US-Präsident Donald Trump hatte vor knapp zwei Wochen angekündigt, Zölle auf Importe von Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminium in Höhe von 10 Prozent zu verhängen. Die Zölle sollen an diesem Freitag in Kraft treten.
Die EU-Kommission hat bereits mit Schutzzöllen auf US-Produkte als mögliche Gegenmaßnahme gedroht. Die EU will aber noch eine komplette Ausnahmeregelung für die 28 EU-Länder erreichen.
Trump hatte die Wahrung der nationalen Sicherheit als Grund für die Zölle angeführt. Daraufhin war ein erbitterter Streit ausgebrochen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte umgehend mit Vergeltung gedroht. Die EU erwägt im Falle des Inkrafttretens ihrerseits Zölle auf US-Importe, darunter Whiskey und Jeans.
Im Falle von Strafzöllen gelten zwar die direkten Auswirkungen auf europäische Unternehmen als nicht massiv. Allerdings wird befürchtet, dass Stahlprodukte aus anderen großen Hersteller-Ländern wie Brasilien oder China nun zunehmend auf den europäischen Markt ausweichen. Das könnte eine "Stahlschwemme" mit sinkenden Preisen auslösen und Auswirkungen auf Jobs haben.
orf/dpa/rkr/km