Die konservative Abgeordnete Lucy Allan aus der englischen Stadt forderte vor Politikern des britischen Parlaments in London unabhängige Ermittlungen. Sie habe bereits 2016 nach ersten Berichten auf Ermittlungen gedrungen, sagte sie am Dienstag. Doch die örtlichen Behörden hätten damals gesagt, es gebe keinen Handlungsbedarf.
Die Zeitung "Sunday Mirror" hatte am Wochenende berichtet, in Telford seien bis zu 1000 junge Mädchen - darunter auch Elfjährige - über einen Zeitraum von 40 Jahren von Banden vergewaltigt, geschlagen und für Sex verkauft worden. Einige der Opfer seien sogar ermordet worden. Die örtlichen Behörden, so die Zeitung weiter, hätten aus Angst vor dem Vorwurf des Rassismus keine Daten von Verdächtigen asiatischer Herkunft aufbewahrt.
Das Medium hat eigenen Angaben zufolge 18 Monate lang recherchiert. Demnach hätten Gruppen vorwiegend asiatischer Männer weiße, verletzliche Jugendliche im Visier gehabt. Eine offizielle Bestätigung für diese Darstellung gibt es bislang nicht.
Der für die Grafschaft Shropshire und damit auch Telford zuständige Polizeichef Tom Harding bezeichnete das berichtete Ausmaß des sexuellen Missbrauchs am Mittwoch laut dem Sender BBC als "sensationsheischend". "Ich glaube nicht, dass Telford schlimmer ist als irgendein anderer Ort in England oder Wales."
dpa/rkr/km