Mit scharfer Kritik, aber auch Aufrufen zur Besonnenheit haben Politiker und Wirtschaftsvertreter auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten US-Strafzölle reagiert. Der europäische Stahlverband (Eurofer) nannte die Entscheidung des US-Präsidenten eine "Absurdität".
Trump hatte am Donnerstag im Beisein von Stahlarbeitern zwei Proklamationen unterzeichnet. Demnach treten in 15 Tagen Zölle in Höhe von 25 Prozent auf eingeführten Stahl und von 10 Prozent auf Aluminium in Kraft. Die EU bereitet sich auf Gegenmaßnahmen vor.
Eine vorläufige Liste der EU-Kommission sieht Strafzölle auf US-Produkte wie Whiskey, Mais und Erdnussbutter vor. "Wir hoffen, das wird nicht nötig", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in Brüssel. Die EU plane auch eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO.
Das chinesische Handelsministerium sprach in einer Mitteilung von einem "schweren Angriff" auf die internationale Handelsordnung. China werde "wirksame Maßnahmen" ergreifen und seine legitimen Rechte und Interessen verteidigen.
Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda warnte vor den Folgen einer wirtschaftlichen Abschottungspolitik. "Protektionistische Maßnahmen haben negative Auswirkungen auf das eigene Land und verhindern etwa nötige Importe", sagte er.
Trumps Schritt stieß auch in den USA selbst und sogar in der eigenen Partei auf Kritik. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses und führende Republikaner, Paul Ryan, sagte: "Ich bin mit diesem Handeln nicht einverstanden und fürchte ungewollte Folgen." Die Ausnahmeregelungen seien nicht hinreichend. Seine Partei werde weiter versuchen, Zugeständnisse zu erreichen.
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