Angesichts der dramatischen Lage der Zivilbevölkerung in Ost-Ghuta in Syrien hat UN-Generalsekretär António Guterres alle Beteiligten um sicheren Zugang für humanitäre Hilfe in das Rebellengebiet gebeten. Die Situation in dem Gebiet besorge ihn sehr, sagte Guterres nach einer Mitteilung am Dienstag (Ortszeit) in New York. Der UN-Chef rief alle Beteiligten auf, die vom UN-Sicherheitsrat geforderte Waffenruhe einzuhalten.
In Ost-Ghuta und andernorts in Syrien waren die Kämpfe so gut wie unvermindert weitergegangen, obwohl der Sicherheitsrat vor rund zehn Tagen eine 30-tägige Waffenruhe gefordert hatte. Eine erste Hilfslieferung nach Ost-Ghuta seit der jüngsten Eskalation der Gewalt hatte wegen erneuter Angriffe abgebrochen werden müssen.
Russland verteidigt syrische Offensive in Ost-Ghuta
Vor einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage im umkämpften syrischen Ost-Ghuta hat Russland eine Offensive der Regierungstruppen verteidigt. Der Einsatz der syrischen Armee richte sich gegen Terroristen und verstoße nicht gegen die UN-Resolution 2401, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.
Russland hatte in der vergangenen Woche eine täglich fünfstündige Feuerpause in Ost-Ghuta angeordnet, damit humanitäre Hilfe in die Stadt gelangen kann. Moskau ist einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung. Ost-Ghuta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus wird von Regierungstruppen belagert.
Der Sicherheitsrat will am Mittwoch hinter verschlossenen Türen erneut über den Konflikt beraten. Das Treffen ist wohl von Frankreich und Großbritannien erbeten worden und soll um 18.00 Uhr (MEZ) hinter verschlossenen Türen stattfinden, verlautete aus Diplomatenkreisen.
In Genf hat UN-Hochkommissar Said Raad al-Hussein am Mittwoch über die aktuell größten Krisenherde und schlimmsten Menschenrechtsverletzungen der Welt berichtet. Der Menschenrechtschef der Vereinten Nationen hat in seinem Jahresbericht unter anderem über Verbrechen in Syrien berichten. Der jordanische UN-Diplomat ist für seine unverblümte Kritik bekannt.
dpa/est/jp