Vor dem Hintergrund der von US-Präsident Donald angedrohten Strafzölle trifft sich die internationale Stahlbranche am Mittwoch in Düsseldorf. Zu der zweitägigen Tagung werden unter anderem Manager der Stahlkonzerne Salzgitter, ArcelorMittal, Tata Steel und Voestalpine erwartet.
Ein möglicher Strafzoll insbesondere für Stahl könnte dabei nach Einschätzung der deutschen Gewerkschaft IG Metall Arbeitsplätze in Gefahr bringen. "Wir gehen davon aus, dass es Beschäftigungseffekte haben wird", sagte der Stahl-Experte der IG Metall, Heiko Reese. Derzeit könne aber noch niemand beziffern, in welchem Umfang dies geschehen werde.
Auch der Stahlfachmann das RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung , Roland Döhrn, äußerte sich zunächst zurückhaltend im Hinblick auf das Ausmaß möglicher Jobverluste. Die größte Gefahr bestehe vielmehr darin, dass sich protektionistische Tendenzen entwickelten. Döhrn geht davon aus, dass in dem durch Überkapazitäten geprägten Stahlmarkt zusätzliche Mengen nach Europa drängten.
EU hat große Zweifel an Rechtmäßigkeit von Trumps Strafzöllen
Die EU-Kommission zweifelt die Rechtmäßigkeit der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium an. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström sagte in Brüssel, die Kommission habe große Zweifel, dass die Strafzölle im Einklang mit Regeln der Welthandelsorganisation seien.
Trump hatte vergangene Woche Strafzölle in Höhe von 25 Prozent für Stahlimporte und zehn Prozent für Aluminiumimporte ins Spiel gebracht. Die EU-Kommission sei entschlossen, eine Eskalation des Streits zu verhindern, meinte Malmström. Sollte Trump jedoch seine Ankündigung wahr machen, müsse man reagieren.
Zum einen sei dann eine Beschwerde bei der WTO vorgesehen. Außerdem würden kurzfristige Schutzmaßnahmen im Stahlsektor nötig. Und schließlich werde dann sehr bald eine Liste mit US-Produkten veröffentlicht, deren Import erschwert werden könne, darunter etwa Bourbon-Whiskey und Erdnussbutter. Ziel dabei sei es, den durch die US-Maßnahmen erlittenen Schaden "auszugleichen".
dpa/est/jp