"So lange wir die Fakten nicht haben, ist alles andere Geschwätz", sagte Lawrow am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Einen weitergehenden Kommentar lehnte der russische Chef-Diplomat deshalb ab.
US-Sonderermittler Robert Mueller hat 13 Russen wegen des Versuchs angeklagt, die Präsidentschaftswahl 2016 in den Vereinigten Staaten beeinflusst zu haben. Die Angeklagten halten sich in Russland auf, sind daher für die US-Justiz nicht greifbar.
Lawrow hat auch EU, Nato und die USA zu einem respektvollen Umgang mit seinem Land aufgefordert. In den 1990er-Jahren sei Russland wie ein Schüler behandelt worden, heute werde von einer Bedrohung durch Russland gesprochen, klagte Lawrow. Dies habe zu einer "Lähmung" geführt. Es werde "Propaganda" betrieben, der wachsende Einfluss Russlands werde in negativem Kontext behandelt.
Ukraine-Krise
Zur Ukraine-Krise klagte Lawrow, die Ukraine werde vor die "falsche Wahlmöglichkeit" gestellt, sich entweder Russland oder der EU zuzuwenden. Es werde versucht, die Ukraine dazu zu bringen, dass sie sich entscheiden müsse. Zudem warf Lawrow der Ukraine vor, Friedensbemühungen im Normandie-Format zu sabotieren. Bei dem Format treffen sich Russland, Ukraine, Frankreich und Deutschland.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow pessimistisch zu Aussichten auf eine mögliche UN-Friedensmission für die Ukraine geäußert. Es gebe nicht viel Bewegung bei diesem Thema, sagte er.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte selbst vorgeschlagen, UN-Friedenstruppen in die Ostukraine zu schicken. Trotzdem gibt es noch erhebliche Differenzen, was das mögliche Mandat angeht.
dpa/fs