Er sei kein großer Fan der Entscheidung seines Vorgängers Barack Obama, den bisherigen Sitz in bester Lage für "Peanuts" zu verkaufen und eine neue Botschaft für 1,2 Milliarden Dollar (etwa 1 Milliarde Euro) an einem abgelegenen Standort zu bauen, twitterte Trump in der Nacht zum Freitag. "Schlechter Deal. Da werde ich kein Band durchschneiden!"
Der Tweet enthält einen peinlichen Schnitzer: Der Umzug der Botschaft wurde bereits beschlossen, als Trumps republikanischer Parteifreund George W. Bush Präsident war.
Grund für Trumps Absage könnten nach Angaben von Politikern und britischen Medien auch befürchtete Massenproteste sein. Londons Bürgermeister Sadiq Khan zeigte sich erleichtert. "Er hat die Botschaft verstanden", teilte Khan am Freitag mit. Viele Briten seien nicht mit Trumps Politik einverstanden. Khan und Trump hatten sich bereits nach einem Terroranschlag in London einen Schlagabtausch per Twitter geliefert.
Fraglich ist, ob der US-Präsident trotz allem in diesem Jahr zum offiziellen Staatsbesuch nach Großbritannien kommen wird. Die britische Premierministerin Theresa May hatte Trump nach dessen Amtsantritt im Januar 2017 als erste weltweit führende Politikerin im Weißen Haus besucht und die Einladung ausgesprochen. Dies stieß auf heftigen Protest in Großbritannien, Massendemonstrationen werden erwartet.
Die bisherige US-Botschaft befand sich am Grosvenor Square im wohlhabenden Londoner Viertel Mayfair, die neue in Nine Elms im Süden der Hauptstadt. Ihre Arbeit am neuen Standort wird die Botschaft am 16. Januar aufnehmen, die offizielle Eröffnung findet später statt.
dpa/belga/est/km