Trump bezog sich offensichtlich auf Satellitenaufnahmen und Berichte, wonach chinesische Schiffe unter Umgehung der Sanktionen auf hoher See Öl auf nordkoreanische Frachter verladen haben sollen. Der US-Präsident forderte China auch auf, mehr zur Lösung der Krise um Nordkoreas Atomwaffen- und Raketenprogramm zu tun als bisher.
Nur deswegen behandele er China im Handelsstreit mit Samthandschuhen, was sich aber ändern könnte, sagte Trump in einem Interview der "New York Times". Trump rühmte allerdings auch sein gutes Verhältnis zu Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, den er persönlich sehr schätze.
Chinas Regierung versicherte am Freitag, scharf gegen illegale Öllieferungen an Nordkorea von Schiff zu Schiff vorgehen zu wollen. "Wir werden es untersuchen und bestrafen, wenn wir es herausfinden", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying, in Peking. China erfülle die Sanktionen gegen Nordkorea. Nach den jüngsten Berichten seien Ermittlungen eingeleitet worden.
Seit Oktober soll es nach einem Bericht der südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo" rund 30 Fälle gegeben habe, bei denen chinesische Schiffe auf hoher See Öl auf Schiffe aus Nordkorea verladen hätten. Die Zeitung berief sich auf Regierungskreise in Seoul und Satellitenbilder.
Der UN-Sicherheitsrat hatte im September als Reaktion auf den bisher stärksten nordkoreanischen Atomtest eine Resolution verabschiedet, die den Handel mit Nordkorea von Schiff zu Schiff verbietet.
dpa/rkr/km