Das Gericht befand ihn für schuldig, vom Chef des Ölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, zwei Millionen US-Dollar verlangt zu haben. Weil Setschin einer Konfrontation mit dem Angeklagten vor Gericht auswich, blieb seine Darstellung unwidersprochen.
Uljukajew hatte vor Gericht seine Unschuld beteuert und von einer Provokation gesprochen. Abgehörte Telefonate belegten, dass der Minister nur widerwillig und auf Drängen Setschins bei Rosneft erschienen war. Dieser überreichte ihm einen Präsentkorb mit Wurst und eine schwere Tasche, in der Uljukajew nach eigener Aussage Weinflaschen vermutete. Tatsächlich enthielt die Tasche zwei Millionen Dollar Bargeld, und er wurde festgenommen.
Beobachter in Moskau werten das Vorgehen gegen einen Beamten im Ministerrang auch als Zeichen eines Machtkampfs in der russischen Elite, vor dem Hintergrund von Meinungsverschiedenheiten über ein Geschäft unter staatlichen Konzernen, das Staatschef Wladimir Putin mit seinem Machtwort entschieden hatte.
dpa/fs