Papst Franziskus hat nachdrücklich vor einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel gewarnt. Bei seiner Generalaudienz in Rom sagte der Papst, alle Parteien müssten den "Status Quo" der Stadt respektieren, "wie es die entsprechenden Resolutionen der UN vorsehen würden". Er verlangte "Klugheit und Besonnenheit", um neue Spannungen zu vermeiden.
Auch Kirchenoberhäupter in Jerusalem haben US-Präsident Trump gewarnt, Änderungen des Status quo in der Stadt könnten "irreparablen Schaden" verursachen. Eine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels würde "mehr Hass, Gewalt und Leid in Jerusalem und im Heiligen Land auslösen", schreiben Patriarchen und Bischöfe von zwölf christlichen Konfessionen in einem gemeinsamen Brief.
Gerade vor Weihnachten bitte man den Präsidenten, dabei zu helfen, gemeinsam - Zitat - "einen gerechten Frieden für alle Völker in dieser einzigartigen heiligen Stadt aufzubauen".
US-Präsident Donald Trump wird am Mittwoch bekannt geben, dass die USA Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkennen. Trump ignoriert damit Warnungen aus aller Welt. Seine Pläne stoßen vor allem in der islamischen Welt auf scharfen Widerstand. Die türkische Regierung warnte vor einem neuen interreligiösen Konflikt.
In Israel und den Palästinensergebieten werden in den nächsten Tagen Demonstrationen und gewalttätige Auseinandersetzungen befürchtet. Die Palästinenser kündigten "Tage des Zorns" an.
Israel hatte den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems 1967 erobert und später annektiert. Es beansprucht die ganze Stadt als Hauptstadt. Dies ist international nicht anerkannt. Die Palästinenser sehen in Ost-Jerusalem die Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.
dpa/est/mh