Begleitet von Appellen zu größeren Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung ist die UN-Klimakonferenz in Bonn eröffnet worden. Die deutsche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks warb zu Beginn für eine entschlossene Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens.
Die Vertreter von mehr als 190 Staaten verhandeln darüber, wie dieser Vertrag konkret umgesetzt werden soll. Die Teilnehmer der Konferenz sollen unter anderem einheitliche Regeln dafür erarbeiten, wie die einzelnen Länder ihren CO2-Ausstoß messen und angeben. Die Weltwetterorganisation (WMO) legte in Bonn einen Bericht vor, wonach alles auf eine allgemeine Erwärmung hindeute. Damit einher gingen Wetterkatastrophen wie extrem verwüstende Hurrikane in Amerika, schwere Überflutungen, Hitzewellen und Trockenperioden.
Geplant ist, möglichst konkrete Textvorschläge zu erarbeiten, die dann bei der nächsten Weltklimakonferenz im kommenden Jahr in Polen verabschiedet werden können. Erwartet werden Klimapolitiker, Wissenschaftler und Aktivisten. Auch Staats- und Regierungschefs haben sich angekündigt, etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
Zudem will eine Reihe Prominenter am Rhein vorbeischauen, so der ehemalige amerikanische Vizepräsident Al Gore und der frühere kalifornische Gouverneur und Schauspieler Arnold Schwarzenegger. Die Konferenz steht dabei unter dem Eindruck des angekündigten Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen.
Die Bonner Konferenz läuft bis zum 17. November. Erwartet werden rund 25.000 Teilnehmer. Die Präsidentschaft hat Fidschi inne - dem Rotationsprinzip zufolge war ein Land aus Asien an der Reihe. Allerdings wäre es für den kleinen Inselstaat aus dem Pazifik schwierig geworden, die Konferenz auszurichten. Daher springt Deutschland als "technischer Gastgeber" ein, zumal das UN-Klimasekretariat seinen Sitz in Bonn hat.
dpa/jp/est/mh