Wieder wüten schwere Waldbrände in Italien. Waren im Sommer vor allem die Mitte und der Süden des Landes betroffen, hielten die Flammen nun die Einsatzkräfte im Nordwesten des Landes in Atem. Nach einem Krisentreffen in Turin sagte Innenminister Marco Minniti, es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die Brände vorsätzlich gelegt worden seien, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Weil die Brände Wohngebieten bedrohlich nahe kamen, hatten zahlreiche Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Um die 1.000 waren es am Sonntagabend, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Am schlimmsten betroffen war das Susatal in Piemont mit den Orten Mompantero, Venaus und Susa. "Die Hölle steigt die Hügel hinab", schrieb die Tageszeitung La Stampa.
Die Feuerwehr veröffentlichte am Montag auf Twitter Videos von großflächigen Flammenherden unweit von Wohngebieten. Löschflugzeuge waren im Einsatz. Auch am Montag bekämpften Einsatzkräfte immer noch elf aktive Brände im Piemont und vier in der Lombardei, wie die Feuerwehr mitteilte.
Die Waldbrände halten die Region schon seit mehreren Wochen in Atem. Als Ursache wird Brandstiftung vermutet. Der Umweltorganisation Verdi zufolge haben Waldbrände in Italien in diesem Jahr bereits mehr als 135.000 Hektar Land zerstört und damit drei Mal so viel wie 2016. Im Sommer waren wegen der ungewöhnlich langen Trockenheit und hoher Temperaturen vor allem die Mitte und der Süden des Landes von Feuern betroffen.
dpa/rkr/est