Dabei geht es aber - im Gegensatz zu der spanischen Region Katalonien - nicht um die Unabhängigkeit, sondern um mehr Rechte für die Regionen, etwa in Finanzfragen. Die Referenden sind nicht bindend. Sie sollen vielmehr den jeweiligen Regionalvertretern mehr Kraft in Verhandlungen mit der Zentralregierung in Rom geben.
Im Lichte der Katalonien-Krise, in der sich die reiche spanische Region von der Zentralregierung in Madrid lossagen will, werden auch die Abstimmungen in Italien mit Spannung verfolgt. Die Wahllokale sind bis 23 Uhr geöffnet, Ergebnisse werden am Montag erwartet.
Entscheidend wird die Wahlbeteiligung sein. Antreiber der Autonomiebestrebungen ist die Partei Lega Nord, die einst gegründet wurde, um den reichen Norden vom armen Süden Italiens abzuspalten. Mittlerweile hat die Lega Nord eine fremdenfeindliche Ausrichtung und verfolgt das Ziel der Abspaltung nicht mehr offensiv.
Die Parteiführung hatte mehrmals darauf hingewiesen, dass die Volksbefragungen am Sonntag im verfassungsrechtlichen Rahmen ablaufen und die Unabhängigkeit von Italien kein Thema sei. Unter anderem wollen die Lombardei mit der Wirtschaftsmetropole Mailand und Venetien mit Touristenhochburgen wie Verona und Venedig das Geld, das sie erwirtschaften, in der Region halten.
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