Außerdem sollten alle EU-Länder der Schengenzone ohne Grenzkontrollen beitreten, sagte Juncker am Mittwoch in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union vor dem Parlament in Straßburg. Nachdrücklich mahnte er alle EU-Staaten, gemeinsame Werte zu wahren und Kompromisse zu suchen.
Neben seinen Reformvorschlägen kündigte Juncker einige konkrete politische Initiativen für die kommenden Monate an. So sollen Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Australien und Neuseeland starten und bis 2019 abgeschlossen werden.
Nach Junckers Vorstellungen soll es auch nur noch ein EU-Präsidentenamt geben. Sein eigenes Amt solle mit dem des Ratspräsidenten verschmolzen werden, schlug er vor. Damit werde die EU effizienter und für die Bürger leichter verständlich, argumentierte er.
Zudem schlägt Juncker vor, Investoren aus Drittstaaten künftig genauer unter die Lupe zu nehmen. Damit sollen Übernahmen aus Ländern wie etwa China strenger geprüft werden können.
Auch sprach Juncker sich für eine weitere Vergrößerung der EU aus. Einem baldigen EU-Beitritt der Türkei erteilte Juncker aber eine Absage, weil sich das Land von Rechtsstaatlichkeit entferne. Juncker möchte die Hand für das türkische Volk aber ausgestreckt halten.
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