Florida in der Schockstarre: Das öffentliche Leben steht in großen Teilen des US-Bundesstaates still. Sechsspurige Highways - leer gefegt. Tankstellen - leergepumpt. Auf den Keys, ganz im Süden, sterben erste Menschen, als sie die Kontrolle über ihre Autos verlieren. Mehr als eine Million Haushalte sind ohne Strom.
Fast jeder der 20 Millionen Einwohner Floridas ist irgendwie betroffen, 6,5 Millionen von ihnen wurde aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Es könnte der schlimmste Sturm werden, der die Halbinsel im Süden der USA je getroffen hat. 1992 hatte Hurrikan "Andrew" den Bundesstaat flächendeckend verwüstet. "Irma" könnte noch schlimmer werden.
Im Südwesten, wo der Hurrikan im Laufe des Sonntags (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde aufs Festland treffen sollte, ist kein einziges Geschäft mehr geöffnet. "Es wird schlimm, es wird eine Katastrophe", sagt eine Frau, als sie gerade im letzten offenen Laden noch ein paar Lebensmittel einheimst. Der Hurrikan ist nicht mehr weit.
Wer sollte dort auch einkaufen? Die Menschen sind großteils geflohen: Wer konnte, hat Florida verlassen. Wer Glück hatte, fand ein Hotel, außerhalb der Evakuierungszone. Im Westen Floridas, bis hinauf nach Tampa, sind Hotelzimmer in halbwegs sicherer Lage komplett ausgebucht. Einige bleiben im eigenen Haus, verrammelt mit Sperrholzplatten und Metallpaneelen.
Im Südosten, um Miami und Palm Beach herum, toben Tornados. Die Menschen fürchten, dass Sturmfluten das Meerwasser hereinwaschen. Bis zu vier Meter hoch könnten die Wellen werden, dort wo jetzt Häuser stehen und Straßen entlangführen.
Wer kein Hotelzimmer mehr bekommen konnte, muss in einen der Schutzräume: Fast alle der 421 Notunterkünfte sind in Schulen oder Kirchen untergebracht, strategisch günstig gelegen, am Rande der Evakuierungszonen. Rund eine halbe Million Menschen haben sie schon aufgenommen.
Aber es sind trotzdem zu wenige. Bewohner klagen, die Behörden hätten zu lange gehofft, der Sturm werde im Osten, in der Region um Miami, seine größte Kraft entfalten. Dort wiederum herrscht Angst vor Sturmfluten und Tornados. Im Boynton Freizeitzentrum in Palm Beach herrscht noch am Samstag erstaunliche Ruhe. Alte und junge Menschen haben sich auf Luftmatratzen ausgestreckt, scrollen auf ihren Smartphones, blättern in Zeitschriften.
Hier und da unterhält sich jemand. Und ab und an ertönt ein leises "Miau" - hinter der schwarzen Plastikplane, die die knapp 200 Menschen in der Notunterkunft von den mehr als 80 Katzen dort trennt. Das Zentrum ist eine von 17 Notunterkünften in dem Bezirk im Süden Floridas.
Knapp 16.000 Menschen haben allein dort nach Behördenangaben bis Samstagmittag Schutz in Notunterkünften gesucht. In ganz Florida waren es bis zum Sonntagmittag nach offiziellen Angaben über 450.000.
"Irma" hat alle Gestrandeten in die gleiche Situation gebracht. Höflich ist die Atmosphäre, man hält sich die Tür auf, lächelt einander zu. "Wir sind nicht gerade das Hilton, aber es ist besser als nichts", sagt Liz Harfmann, vom Tierschutzamt des Landkreises Palm Beach County, die für die Notunterkunft zuständig ist.
In der Küche trifft gerade palettenweise Wasser ein, Obstkisten stapeln sich. Die Mahlzeiten liefert und zahlt der Staat - alles andere wie Schlafsack, Matratze und Kleidung müssen Schutzsuchende selbst mitbringen. Feldbetten gibt es nicht. Viele schlafen auf dem Turnhallenboden, nur mit einer dünnen Decke geschützt.
dpa/sh/est - Fotos: Saul Loeb/AFP und Jim Watson/AFP
der Sturm 'Irma' ist noch längst nicht der stärkste atlantische Hurricane, der jemals beobachtet wurde, wie manche Medien schreiben.
Als das "Monster" noch mit Stärke 5 auf Kuba wütete, las man nichts in der Presse. Jetzt mit Stärke 3 über Florida füllt es die Schlagzeilen der klimaalarmistischen Journalisten. Oder soll ich sagen "Klatschpresse"?
Alle 2 Wochen gibt es in der Karibik in der Hurricane-Saison neue Wirbelstürme.
Im Westen nichts Neues.
Und der Klimawandel ist daran schuld???? Wer's glaubt, wird grün.
Ein Kommentar, der an Zynismus kaum zu überbieten ist. Offensichtlich registriert Herr Scholzen einfach nicht mehr, was ihm nicht in den Kram passt.
Dass die Presse erst von "Irma" berichtet, seitdem sie in Florida wütet, ist eine einfach zu widerlegende perfide Lüge.
Bei seinem Zug durch die Karibik hatte der Hurrikan mehr als 20 Menschen das Leben gekostet. Einige Inseln gelten als unbewohnbar. Die Bilder der Verwüstungen auf den Inseln Barbuda, Saint-Martin, Saint-Bartélémy sowie den Jungferninseln kann man nur leugnen, wenn einem die Untermauerung der eigenen Sichtweise mehr wert ist, als Empathie mit den betroffenen Menschen vor Ort. Dies ist die typische Verhaltensweise von Negationisten gleich welcher Art.
der BRF berichtet in den 6.30-Uhr-Frühnachrichten, dass der Sturm 'Irma' von Stufe 3 herunter auf Stufe 2 gesetzt wurde. Hiermit ist er ein durchschittlicher Sturm ,der über dem amerikanischen Festland an Schwäche verliert.
Im Westen nichts Neues.
Die meisten Wirbelstürme toben über dem Meer, und wenn die auf bewohntes Land treffen, dann wird es grausam für die Menschen.
@Leonard:
Zynismus ist ,wenn man meint, man müsste genügend alternative Energien überall stationieren, um einer solchen Gefahr aus dem Weg zu gehen.
Ich habe schon mal einen Taifun in OstAsien miterlebt. Es ist wirklich nichts Angenehmes, diese gigantische Mischung aus Sturm und Nässe und auch Kälte. Die dort lebenden Menschen müssen sich auf diese Naturgewalt einstellen, anders geht es nicht. Aber zu meinen, man könne Menschen dadurch helfen, indem man "Klimaschutz mit AE/EE", ist einfach nur Quatsch.
Im Mittelalter war es wärmer als heute. Ich frage mich langsam, wie die Menschheit das bloß überlebt hat....