Am Abend des 31. August 1997 überschlagen sich die Meldungen. Der Unfalltod von Lady Diana ist ein großer Schock und überall Thema Nummer eins. ARD, ZDF, nahezu alle berichten darüber. Der Unfall ereignete sich in einem Pariser Tunnel, als ihre Limousine, von Paparazzi auf Motorrädern verfolgt, gegen einen Betonpfeiler krachte.
"Sie ist auf Schritt und Tritt im Leben fotografiert worden und jetzt auch im Tode. Schlimmer noch - sie ist zu Tode fotografiert worden", formuliert es Klaus Bresser in den ZDF-Heute-Nachrichten am Abend von Dianas Todestag. Die Nachricht ihres Todes löste weltweit Trauer aus.
2,5 Milliarden Menschen verfolgten die Beerdigung im Fernsehen. Elton John sang eine für Diana umgeschriebene und ihr gewidmete Version seines Liedes "Candle in the wind". Sie ist bis heute Englands meistverkaufte Single.
Anlässlich des 20. Todestages wird momentan wieder viel über Prinzessin Diana berichtet. Doch längst nicht jeder kann das ganze Aufsehen um ihre Person nachvollziehen. "Ich finde es übertrieben. Da gäbe es andere Leute, die es eher nötig hätten, dass man von ihnen redet", sagt eine Frau. "Was zu viel ist, ist zu viel. Nach zwanzig Jahren all diese Sachen wieder aufzuwärmen, finde ich eigentlich nicht gerechtfertigt", sagt eine andere Frau. Und dieser Mann meint: "Ich finde es gut, dass damals berichtet wurde, aber das ist jetzt 20 Jahre her. Es war eine tolle und bekannte Frau, aber der Wirbel, der darum gemacht wird, ist mir ein bisschen zu viel."
Es ist viel Zeit vergangen. Wieso ist das Interesse - zwar nicht bei allen - aber doch bei vielen noch immer vorhanden? Ihre beiden Söhne, William und Harry, äußerten sich dieses Jahr zum ersten Mal öffentlich über den Tod ihrer Mutter.
Warum erst jetzt, wurde vielerorts kontrovers diskutiert. "Dass die Söhne sich erst jetzt dazu äußern, finde ich eigentlich ein bisschen befremdlich", meint Rita Recker. Doris Raaff ist da anderer Ansicht. "Ich finde, gerade dem Jüngeren hat das schwer zu schaffen gemacht. Er wollte sich nicht daran erinnern und hat seine Mutter sehr verehrt. Und das was ihre Mutter angefangen hat, z.B. die Arbeit mit armen Leuten in Afrika, führt der Jüngere ja jetzt weiter."
Fakt ist, dass Diana sich tatsächlich lange Zeit für wohltätige Zwecke einsetzte. Sie engagierte sich für Aids-Kranke, machte auf die Gefahr von Landminen aufmerksam und besuchte Obdachlose. Eine solch humanitäre Haltung war man von einem Mitglied des Königshauses so nicht gewohnt und das verschaffte Diana Respekt und Zuneigung in der Bevölkerung.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Trauer bei einigen bis heute anhält. Sie verloren mit Diana ein Vorbild. Doch sie ist nicht verschwunden. In den britischen Souvenir-Shops findet man auch heute noch massenhaft Andenken, die Dianas Gesicht tragen. Ob man ihr damit wirklich gedenken will oder ob ihr Tod damit einfach nur gewinnbringend vermarktet wird - die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. So oder so, ob auf Tassen, Geschirrtüchern oder Fotos, die Erinnerung an Lady Diana bleibt lebendig.
vg/mg - Bild: Alain Jocard/AFP