In dem etwa einminütigen Online-Video sagte die 56-Jährige, dass sie sich erhole. "Eines Tages werde sie in der Lage sein, allen in einem gesunden Zustand zu begegnen", fügte sie mit einer Zigarette in der Hand auf einem Sofa sitzend hinzu.
Das Video wurde von einem User auf YouTube hochgeladen, der zuvor auch andere Beiträge mit staatlicher Propaganda verbreitet hatte. Da YouTube in China gesperrt ist, richtet sich das Video ans Ausland.
Der kurze Clip ist das erste Lebenszeichen von ihr, seit chinesische Staatsmedien Mitte Juli Bilder von ihr bei der Feuerbestattung ihres Mannes veröffentlichten. Enge Freunde der Witwe hatten danach immer wieder gesagt, dass sie Liu Xia nicht erreichen konnten und davon ausgingen, dass sie weiterhin unter strenger Bewachung stehe.
In dem Clip lobt Liu Xia auch die Ärzte, die ihren Mann behandelt hatten. Sie hätten ihr Bestes gegeben. Liu Xiaobo, der am 13. Juli nach schwerem Krebsleiden in einem Krankenhaus starb, war 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil er an einem Bürger-Manifest mitgeschrieben hatte. 2010 erhielt er den Friedensnobelpreis, was Chinas Regierung empört hatte.
Seit dem Amtsantritt von Chinas Präsidenten Xi Jinping beklagen Beobachter einer weitere Verschlechterung der Menschenrechtslage in China. Gerade jährte sich auch zum zweiten Mal die Festnahme von rund 300 Rechtsanwälten und Menschenrechtsverteidigern, von denen sich immer noch einige in Haft befinden.
dpa/fs - Bild: Handout/Shenyang Municipal Information Office/AFP