Ungeachtet politischer Unsicherheiten durch den Brexit und die Politik von US-Präsident Donald Trump setzt die Euro-Wirtschaft ihren Erholungskurs fort. Im zweiten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Ländern des Währungsraums um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mit.
Nach langer Durststrecke während der Krisenjahre ist die Euro-Wirtschaft seit Mitte 2013 wieder mehr oder weniger stark auf Wachstumskurs. Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit mehr als acht Jahren nicht und die Stimmung in der Wirtschaft so gut wie zuletzt vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise.
Das wirtschaftliche Comeback hat zuletzt dem Euro starken Auftrieb gegeben und ihn auf den höchsten Stand seit Anfang 2015 getrieben. Dabei spielt neben dem Polit-Chaos in den USA auch die Erwartung an den Finanzmärkten eine Rolle, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bald von ihrer extrem lockeren Geldpolitik mit Niedrigzinsen und milliardenschweren Wertpapierkäufen abweichen könnte - denn eigentlich ist das eine Art Nothilfe für die Wirtschaft in Krisenzeiten.
Noch nicht in den aktuellen Wachstumszahlen enthalten sind die BIP-Daten für das zweite Quartal aus Deutschland, die erst Mitte August veröffentlicht werden. Experten rechnen mit einer positiven Entwicklung, was sogar noch zu einer Korrektur des Euro-Wachstums nach oben führen könnte. Denn der deutsche Arbeitsmarkt brummt und die Stimmung in Deutschlands Unternehmen ist dem Münchner Ifo-Institut zufolge so gut wie nie.
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