Direkt in die Aufklärung einschalten will sich die Regierung nicht. Die Vorwürfe dürften aber voraussichtlich auch beim "Diesel-Gipfel" von Bund, Ländern und Autobranche am 2. August zur Sprache kommen.
Neben Politikern forderten auch Gewerkschafter die Autobauer auf, die Kartellvorwürfe möglichst schnell aufzuklären. IG-Metall-Chef Hofmann sagte in der Tageszeitung "Welt", Absprachen zu Lasten von Verbrauchern sowie des Klima- und Umweltschutzes seien völlig inakzeptabel. Die Grünen verlangen derweil ein Sondertreffen des Verkehrsausschusses im Bundestag.
Über das angebliche Autokartell hatte der Spiegel berichtet. Demnach sollen Vertreter von VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler sich schon seit den 90er Jahren gemeinsam über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt haben - und so möglicherweise den Weg für den Dieselskandal geebnet haben.
Von den Vorwürfen erfuhren Wirtschafts- und Verkehrsressort am vergangenen Freitag nach eigenen Angaben aus den Medien. Bisher habe sich kein Ministerium mit der Bitte um Aufklärung an die Konzerne gewandt.
Im Rahmen einer Mitte 2016 durchgeführten Durchsuchungsaktion zum Einkauf von Stahl durch die Automobil- und Autozuliefer-Industrie gebe es aber ein laufendes Verfahren, bekräftigte das deutsche Kartellamt. Damals seien sechs Unternehmen unter die Lupe genommen worden.
dpa/jp/fs - Illustrationsbild: Silas Stein/AFP