Die Bilder zeigen den mutmaßlichen Islamisten kurz vor seinem Selbstmordattentat auf ein Popkonzert in der nordenglischen Stadt. Auf den zwei Fotos von Video-Überwachungskameras trägt der 22-Jährige Brite libyscher Abstammung einen Rucksack.
Die Polizei bat die Bevölkerung um Hinweise zu einer Wohnung im Stadtzentrum, in der sich Abedi unmittelbar vor der Bluttat aufgehalten haben soll. Die Behörden gehen davon aus, dass er dort vermutlich die Bombe zusammengesetzt hat, mit der er am Montag 22 Menschen in den Tod riss und mehr als 100 Menschen zum Teil schwer verletzte.
Das Terror-Netzwerk hinter Abedi scheint größer zu sein als bisher angenommen. So soll der jüngere Bruder des Attentäters von Manchester einer britischen Zeitung zufolge einen Terroranschlag auf den deutschen UN-Libyengesandten Martin Kobler geplant haben. Der für Anfang dieses Jahres vorgesehene Angriff auf Koblers Konvoi konnte verhindert werden, wie der "Telegraph" am Sonntag berichtete.
Der jüngere Bruder Hashim Abedi soll einer Dschihadistengruppe angehören. Libysche Sicherheitskräfte hätten die Gruppe monatelang beobachtet, schreibt die Zeitung und beruft sich auf Diplomatenkreise.
Am Samstag hatte Großbritannien seine höchste Terrorwarnstufe wieder aufgehoben. Experten senkten die Gefahreneinschätzung von "kritisch" auf "ernst". Das teilte Premierministerin Theresa May nach einer Krisensitzung der Regierung mit. Dies bedeute aber, dass ein Anschlag immer noch sehr wahrscheinlich sei. "Das Land sollte wachsam bleiben", betonte May.
Gerade dieses Wochenende gibt es zahlreiche Sport-Events in Großbritannien. Zehntausende Läufer nahmen am Sonntag an einer Veranstaltung in Manchester teil. Viele von ihnen trugen als Zeichen der Solidarität mit den Terroropfern gelbe Bänder und Bienen-Symbole. Die Arbeitsbiene steht für Manchesters Fleiß und Stolz.
dpa/est/fs - Bild: Greater Maanchester Police/AFP